Der Gartenteich als wertvoller Beitrag zum Artenschutz
Unsere heimischen Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten. Wo viele Insekten sind, jagen Fledermäuse bevorzugt. Eine reiche Beute ist für die Fledermäuse überlebenswichtig, um ihre Jungen großzuziehen, die weiten Wege zu den Winterquartieren zu meistern und ein Fettpolster für den Winterschlaf anzulegen.
Gewässer sind mit die wichtigsten Nahrungsgebiete für Fledermäuse. Im Wasser haben die Larven vieler Insekten ihre Kinderstube. Wenn die flugfähigen Insekten schlüpfen, wissen die Fledermäuse dies genau. Von weit her kommen die Tiere geflogen, um dicht über den Gewässern zu jagen.
Ein Gartenteich mit tiefen und flachen Bereichen und naturnaher Bepflanzung bietet Lebensraum für viele Tiere und ist eine wahre Fundgrube für Naturbeobachtungen: Libellen, Eintagsfliegen und Köcherfliegen entwickeln sich im Wasser; Schmetterlinge, Bienen und andere Hautflügler besuchen blühende Uferstauden; Molchen und Fröschen ist das Wasser Lebenselixier. Regelmäßig wird der Teich von Vögeln und Kleinsäugern zum Trinken aufgesucht. Gleich nach dem Erwachen in den frühen Abendstunden kommen Fledermäuse, um im Flug Wasser mit dem Mäulchen zu schöpfen. In der Nacht jagen sie von uns oft unbemerkt über dem Teich nach schwärmenden Insekten.
Planung eines Gartenteichs
Damit sich eine Lebensgemeinschaft entwickeln kann, sollte ein Gartenteich mindestens 5 bis 8 Quadratmeter groß und 1 Meter tief sein. Bei der Gestaltung werden Ufer-, Sumpf- und Flachwasserzonen angelegt, um für die Insekten und Amphibien warme Bereiche als Laichplätze und für die Entwicklung der Larven zu schaffen. Zur Abdichtung des Teiches bieten sich Teichfolie oder Lehm an. Als Bodensubstrat ist nährstoffarmes Sand-Kies-Gemisch am besten geeignet, denn Gartenerde enthält zu viele Nährstoffe.
Idealer Standort für einen Teich ist ein Platz mit Sonne und Halbschatten. Durch Bepflanzen mit Weidensträuchern, die feuchte Füße vertragen und einer Vielzahl von Insekten Nahrung und Schutz bieten, können schattige Bereiche geschaffen werden. Da eine Weide viel Platz braucht, ist sie allerdings nur für größere Gärten sinnvoll. In einem Garten für Fledermäuse müssen Giftspritzungen aller Art (Insektizide, Herbizide) tabu sein.
Ein Teich für Fledermäuse sollte nicht mit Fischen besetzt werden. Fische fressen Eier und Larven der Insekten, bevor die Fledermäuse etwas davon abbekommen. Die Fledermäuse werden es Ihnen danken und abendliche Freude bereiten.
Pflanzen für den Gartenteich
Tiefwasserzone: Seerose, Wassernuss, Wasserfeder, Laichkraut, Wasserhahnenfuß, Froschbiss, Tausendblatt, Rauhes Hornblatt.
Flachwasserzone: Froschlöffel, Schwanenblume, Tannenwedel, Sumpfschwertlilie, Fieberklee, Pfeilkraut, Igelkolben, Schilf, Flechtbinse, Wasserknöterich, Rohrkolben und bultförmig wachsende Seggenarten.
Sumpfzone: Teichschachtelhalm, Blutweiderich, Sumpfdotterblume, Sumpfvergissmeinicht, Wasserminze, Wasserschwertlilie.
Teichrand: Mädesüß, Pfennigkraut, Trollblume, Kriechender Günsel, Geißbart, Ufersegge, Seesimse, Weide, Erle.
Unser Tipp: Etwas Wasser aus einem Naturteich aus der Region „impft“ das Wasser mit natürlicher Flora und Fauna.