Kamine Öfen Schornsteine als Todesfalle
Viele Fledermäuse suchen zur kalten Jahreszeit die vom Schornstein abgestrahlte Wärme. Leider führt die Suche nach dem warmen Versteck manchmal in das glatte Ofenrohr, das kein Hochklettern ermöglicht und zur Todesfalle wird. Die Tiere fallen hinein und verbrennen qualvoll.
Unser Tipp: Schauen Sie bitte öfter im Kamin nach, ob eine Fledermaus hineingeraten ist!
Holzstapel
Zwischen dem Kaminholz in den Holzstapeln suchen sich Fledermäuse gern ein Quartier.
Unser Tipp: Bitte entnehmen sie das Holz vorsichtig und schauen sorgfältig, ob sich eine Fledermaus am Kaminholz befindet.
Unfall beim Umschichten des Kaminholzes
Das Umschichten eines Feuerholzstapels wurde für ein Rauhhautweibchen zum Verhängnis, trotz eines gebrochenen Hinterbeines hatte sie dennoch viel Glück, nicht zerquetscht zu werden. Eine speziell angefertigte Klebeschiene soll das Beinchen stabilisieren, Schmerzmittel und zusätzliche Laserbestrahlungen der Bruchstelle zur Heilung beitragen.
Rettung aus dem Kamin
In letzter Sekunde!
Ein Fall aber war besonders dramatisch. Am 3.10.12 wurde eine Rauhhautfledermaus gebracht, deren Finderin folgendes berichtete: Sie hatte in der letzten Zeit täglich ihren Ofen angesteckt, auch an diesem Tag zunächst gereinigt und dann wieder das Feuer angezündet. Als sie nach einigen Minuten nachschaute, ob es auch angegangen war, sah sie zu ihrem Schrecken eine Fledermaus, die sich im brennenden Ofen vor der Scheibe bewegte und verzweifelt einen Ausgang suchte! Beim hastigen Öffnen der Ofentüre bekam die kleine Fledermaus unglücklicherweise noch den Flügel dazwischen, der stark gequetscht wurde und nun völlig blutunterlaufen aber wohl wenigstens nicht gebrochen ist. Sie war über und über mit dickem, schwarzen Ruß bedeckt, der in mehreren Waschgängen erst mal entfernt werden mußte, damit sie ihn nicht auch noch verschluckte. Bei allem Pech, das sie hatte, sich ausgerechnet ein Ofenrohr als dunkles und wohl auch noch restwarmes Versteck zu suchen, hat sie dennoch ein ungeheures Glück gehabt, daß sie nicht lebendig geröstet wurde!
Auch ihre Rauchgasvergiftung hat sie überstanden und erholt sich nun langsam. Sie frißt noch nicht alleine aus dem Napf, läßt sich aber dankbar füttern. Ihr Flügel sieht noch immer schlimm aus und wird weiter behandelt, aber vermutlich wird sie im Frühjahr wieder freigelassen werden können, wenn die Muskulatur nicht zu stark geschädigt ist und sich über den Winter regenerieren kann. Sie bleibt also bis auf weiteres stationär in Behandlung.
Das ist leider nicht der erste Fall dieser Art: Im letzten Jahr bekam Dr. Renate Keil einen ganzen Karton voll bereits toter Zwergfledermäuse aus einem Kamin, die offenbar über einen längeren Zeitraum hinweg dort immer wieder hineingeraten und verhungert und verdurstet waren und teils bereits mumifiziert waren, teils gerade gestorben waren. Deshalb möchte der BUND hier eine dringende Bitte an alle Ofen- und Kaminbesitzer richten: Bringen Sie bitte ein dicht anliegendes Gitter über der Schornsteinöffnung an, denn nicht nur Fledermäuse, auch viele Vögel verunglücken auf diese Weise. Sicher ist auch der Schornsteinfeger dazu bereit, bei der nächsten Reinigung ein Gitter über das Rohr zu stülpen, wenn Sie es vorbereitet haben. Größer als 1 cm sollte die Maschenweite möglichst nicht sein, sonst passen Zwergfledermäuse durch. Bitte schauen Sie öfter mal mal im Kamin nach, ob nicht jemand drin sitzt...
Viele Fledermäuse suchen gerade im kühler werdenden Herbst die vom Schornstein abgestrahlte Wärme. Manchmal finden sie eine Gelegenheit, neben dem Schornstein durch eine Ritze zwischen den Ziegeln zu schlüpfen, wo sie dann gerne auch überwintern. Leider führt die Suche nach dem warmen Versteck dann manchmal auch in das glatte Ofenrohr, das kein Hochklettern ermöglicht und zur Todesfalle wird.
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Auswahlmenü Gefahren für Fledermäuse: